Kein Interesse an E-Autos – der PKW-Markt schwächelt

Kein Interesse an E-Autos – der PKW-Markt schwächelt

Die Deutschen lassen sich offensichtlich nicht so gerne für etwas Neues begeistern. Dies gilt auch in Bezug auf E-Autos, denn die Mehrzahl der Bürger möchte lieber beim von der Politik verpönten Verbrenner bleiben. Die Nachfrage nach Autos mit Verbrennungsmotor steigt, während gleichzeitig das Interesse an E-Autos sinkt. Dies hat jetzt Auswirkungen auf den gesamten Auto-Markt in Deutschland.

Ein starker Rückgang

Kein richtiges Interesse an E-Autos und ein deutlicher Rückgang beim Verkauf haben den Pkw-Markt in Deutschland im September ausgebremst. In den vorangegangenen Monaten gab es noch hohe Zuwächse, wie aus den Daten des Kraftfahrtbundesamts hervorgeht. So gab es 224.500 Neuwagen mit allen Antriebsarten, insgesamt waren es 0,1 Prozent weniger neue Fahrzeuge auf den Straßen als zum Ende des vergangenen Jahres. Bemerkenswert dabei ist jedoch, dass der Absatz von rein batteriebetriebenen Autos um fast 29 Prozent auf 31.700 Anmeldungen einbrach. Diese Fakten teilte die Zulassungsbehörde in mit. Welche Gründe gibt es für das schwindende Interesse an E-Autos? Eine Ursache könnte das Auslaufen der Subventionen sein, die der Staat für gewerbliche Käufe zahlt. Diese Subventionen hatten in den vorigen Monaten das Interesse an E-Autos wachgehalten.

Die Verbrenner profitieren

Geht es nach den Wünschen der Politik, dann sollte es einen Boom bei den elektrisch betriebenen Autos geben. Leider geht die Fahrt in die andere Richtung. Es sind die Wagen mit einem Verbrennungsmotor, die im Vergleich zum Jahr 2022 um neun Prozent zulegen konnten. Selbst Autos mit Dieselantrieb konnten ein Plus von fünf Prozent verzeichnen. Stark gefragt waren ebenfalls Fahrzeuge mit Hybridantrieb. Auf der anderen Seite sank der Anteil an E-Autos um fast 20 Prozent und liegt jetzt bei rund 14 Prozent. Noch im August hatten die E-Autos aufgrund der vorgezogenen Käufe sogar einen Marktanteil von 32 Prozent.

Die Hersteller sind in Sorge

Im Sommer ist der Pkw-Absatz um 37 Prozent gestiegen, bei den E-Autos war es sogar ein Plus von 170 Prozent. Vor allem Firmen, die sich die staatlichen Subventionen nicht entgehen lassen wollten, haben infolgedessen ihre Fuhrparks mit E-Autos ausgestattet. Weil jetzt Schluss mit den staatlichen Zuschüssen ist, ist der stärkste Rückgang seit September 2016 zu verzeichnen: ein Minus von 29 Prozent. Damals brach der E-Auto-Markt um 31 Prozent ein. Jetzt sind die Hersteller in Sorge und bremsen ihre Produktionsbänder. Im September rollten nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie 340.500 E-Autos vom Band. 265.000 dieser Wagen wurden exportiert, fünf Prozent weniger als noch Ende des vergangenen Jahres. Trotzdem sind die Hersteller in Sorge, da die Nachfrage nach E-Autos lange nicht so groß ist, wie sich die Autobauer das vorgestellt haben.

Fazit

Trotz der sinkenden Nachfrage nach Autos mit Elektroantrieb bleibt der Pkw-Markt weiter auf Kurs. Die Hersteller sind immer noch mit dem Abbau des sehr hohen Auftragsbestands beschäftigt. Die niedrigen Auftragseingänge sorgen trotzdem für Unruhe, vor allem für E-Autos. Deren Nachfrage ist lange nicht so dynamisch, wie die Branche es gerne hätte. Autoexperten rechnen aber damit, dass der Markt wieder wächst, allerdings wird der Rückstand im kommenden Jahr nicht mehr einzuholen sein. Insbesondere vom Elektrosegment gehen kaum noch Wachstumsimpulse aus und es bleibt abzuwarten, ob sich daran im neuen Jahr etwas ändert.

Bild: @ depositphotos.com / rjulia-lav

Ulrike Dietz